(04.02.2015) Zwei Dozenten und acht Studentinnen und Studenten der Fachhochschule der Polizei der Landes Brandenburg besuchten im Juni 2014 für zehn Tage die Universität Platteville in den USA. Dies erfolgte als Gegenbesuch, nachdem im Vorjahr die Law-Enforcement-Studenten aus Platteville uns in Oranienburg besucht hatten.
Der Empfang an der Uni war im wahrsten Sinne des Wortes stürmisch. Parallel mit unserem Eintreffen hatte ein Tornado die kleine Universitätsstatt heimgesucht und auch die für uns geplante Unterkunft so beschädigt, dass wir dort nicht unterkommen konnten. Respekt vor unseren Gastgebern, die obwohl selbst zum Teil von dem Tornado teilweise heftig auch privat betroffen waren, dann eine Lösung für uns gefunden haben. Der Anfang unseres Besuchs war schwierig: Am ersten Tag mussten wir sogar in einer anderen Stadt Frühstück essen, die Universität war geschlossen worden. Doch langsam normalisierte sich das Leben wieder und damit auch unser Besuchsprogramm. Das wäre auch ohne Tornado aufregend genug gewesen. Wir besuchten Polizeiwachen, sahen ein Gefängnis, beobachteten Unterricht an einer Polizeiakademie und nahmen auch am Einsatztraining teil, auch am Fahrtraining sowie an Schießübungen, begutachteten die Ausrüstung, sprachen aber auch mit Politikern über die Aufgaben der Polizei sowie mit der obersten Richterin in Wisconsin. Es war ein Programm, wie man es sich intensiver kaum vorstellen konnte. Entsprechend intensiv waren die Eindrücke, die wir gewannen. Ich glaube die Vorstellungen von der Polizeiarbeit in den USA sind bei allen von uns viel konkreter geworden. Die Vor- und Nachteile der dortigen Polizeiorganisation wurden uns deutlich. Wir begriffen, wie sehr sich die Befugnisse des Polizeibeamten unterscheiden aber auch die Struktur der Behörde, die sehr viel stärker auf die einzelne Kommune ausgerichtet ist. So ein Vergleich mit dem Ausland hat zugleich immer den Vorteil, dass mit den eigenen Erfahrungen verglichen werden kann und so mancher der künftigen Polizeibeamten hat erkannt, dass die Art und Weise der Organisation und Durchführung der Polizeiarbeit in Deutschland durchaus seine Vorteile hat. Jedes Delegationsmitglied trug die gesamten Reisekosten selbst – eine Investition, die so war die einhellige Meinung – sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Dennoch sind wir dem Förderverein für die Unterstützung sehr dankbar angesichts der hohen Gesamtkosten für diese weite Fahrt.
Am Ende des Besuchsprogramms wurden einige Möglichkeiten der Zusammenarbeit diskutiert und Kontakte geschlossen, die zu einem andauernden engen Austausch von Meinungen und Erfahrungen über soziale Medien führten.